Das erste Auswärtsspiel des SC Weiche Flensburg 08 in der Meisterrunde steht an. Unsere Mannschaft muss zum Fünften der Süd-Gruppe, der zweiten Vertretung von Hannover 96. Bevor diese Partie beim aktuellen Tabellenschlusslicht des Meisterrunden-Klassements am frühen Samstagnachmittag im Eilenriedestadion der niedersächsischen Landeshauptstadt angepfiffen werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Spitze noch enger zusammengerückt
Nach dem ersten Spieltag der Meisterrunde hat sich in der Tabelle wenig verändert. Die beiden Sieger des Auftakts, Holstein Kiel II (2:1 in Hannover) und Hamburger SV II (1:0 gegen Hildesheim), konnten Boden gut machen. Durch die drei Unentschieden, davon bei den beiden Top-Spielen zwischen Weiche und Oldenburg (0:0) sowie zwischen Teutonia und Bremen II (3:3), blieben die Abstände zwischen den Vieren gleich, sodass die Spitze insgesamt noch enger zusammenrückte. Der VfB Oldenburg (18 Punkte) spürt den Atem jetzt nicht nur von Werder Bremen II (17), sondern auch von Holstein II (17). Dahinter lauern Weiche und Teutonia (je 14) sowie der HSV II (13). Das dritte Unentschieden gab es zwischen dem VfB Lübeck und Delmenhorst (0:0), wodurch beide nicht aufschließen konnten. Die ersten fünf Resultate zeigen: Die Spiele sind eng; große Leistungsunterschiede sind nicht zu erkennen. Da darf man gespannt sein, welche Veränderungen der zweite Spieltag mit den nächsten fünf Duellen zwischen Vertretern des Nordens und des Südens mit sich bringen wird. Aktuell führen die Mannschaften der ehemaligen Nord-Gruppe mit 2:0-Siegen.
Weiche muss nun nach Hannover. Es ist der erste Gastauftritt bei einer „Süd“-Vertretung – sieht man von der Partie in Neetze beim in der aktuellen Saison in die Süd-Gruppe gewechselten Lüneburger SK (2:1) vom 18. Oktober 2020 einmal ab – seit weit mehr als zwei Jahren. Wer erinnert sich schon an den etwas glücklichen 1:0-Sieg im Rehdener Schummerflutlicht vom 30. November 2019? Jetzt steht für unsere Mannschaft das erste von fünf Auswärtsspielen bei den Süd-Vertretern an. Hannover 96 II dürfte dabei in der Meisterrunde als Außenseiter gelten, sodass ein Sieg für unsere Mannschaft mehr oder weniger beinahe Pflicht ist. Allerdings: In der Runde der besten zehn Vertretungen der Regionalliga Nord gibt es gewiss keine leichten Gegner.
Von den anderen Begegnungen des zweiten Spieltags ragt als Spitzenduell der erste Heimauftritt des Tabellenführers VfB Oldenburg am Sonntag gegen Teutonia heraus. Auch im „kleinen Derby“ der zweiten Mannschaften des SV Werder und des HSV treffen sich am Sonntag zwei aufstiegswillige Mannschaften. Bei Delmenhorst gegen Holstein II stehen sich am Samstag hingegen zwei Vertretungen gegenüber, die nicht für die 3. Liga gemeldet haben. Für die jungen Kieler Störche, die dennoch die Meisterschaft anstreben, ist es bereits das zweite Auswärtsspiel. In der fünften Partie werden am Sonntag Hildesheim und der VfB Lübeck gegeneinander antreten.
Zum Gegner: unbeschwert – und auch unbequem?
Die U 23 von Hannover 96 konnte nur fünf Punkte aus der Hauptrunde in die Meisterrunde mitnehmen, sodass den Landeshauptstädtern von vornherein lediglich eine Außenseiterrolle zukommt. Letztlich wird man im Nachwuchsleistungszentrum über die Situation nicht wirklich unglücklich sein. In Richtung der 3. Liga hegen die Hannoveraner keine Ambitionen. Absteigen aus der Regionalliga kann man nun nicht mehr, sodass der Nachwuchs unbeschwert aufspielen und sich dabei mit den besten Mannschaften der Liga messen kann. Dauerhaft Punktelieferant will man sicherlich nicht sein, eher der unbequeme Kontrahent, der auch ein Stolperstein für einen der Großen sein kann. In der Hauptrunde schaffte man es auf Platz fünf, obgleich es mehr Niederlagen (8) als Siege (7) gab. Die Heimbilanz war bei vier Siegen und vier Niederlagen sowie 12:12 Toren ausgeglichen. Gegen die Top-Vertretungen des Südens gab es keine Punkte, wobei die Niederlagen gegen Oldenburg (0:1/1:3) und Werder II (1:2, 0:1) äußerst knapp ausfielen.
Im Kader des 96-Nachwuchses, der nach dem Wechsel von Christoph Dabrowski zu den Profis seit ein paar Monaten von Trainer Lars Fuchs (39) angeleitet wird, ragt als bester Torschütze Moussa Doumbouya heraus. In der Hauptrunde traf der 24jährige Mittelstürmer aus Guinea sechsmal. Sechs Tore erzielte auch der offensive Mittelfeldspieler Mick Peter Gudra (21). Thilo Töpken (23), ebenfalls als Mittelstürmer geführt, traf fünfmal. Insgesamt setzte man in den 18 Hauptrundenspielen 31 verschiedene Akteure ein. Kapitän der jungen Mannschaft ist Innenverteidiger Pascal Schmedemann (21). Neben ihm agiert Kevin Kalinowski. Der 28-Jährige ist der älteste Feldspieler und zugleich der einzige externe Neuzugang. Er kam im vergangenen August vom VfB Oldenburg. Ansonsten speist sich die U 23 „naturgemäß“ vor allem aus der eigenen U 19. In der jüngsten Wechselperiode gab es im Kader keine Zugänge.
Die Zweite von Hannover 96 hatte in diesem Kalenderjahr pflichtgemäß bislang lediglich den Auftritt am Freitag vergangener Woche gegen Holstein Kiel II. Nach einer 1:0-Führung, die Moussa Doumbouya erzielte (25.), wurde das Heimspiel gegen den Nord-Ersten mit 1:2 verloren. Zuvor hatten sich die jungen Hannoveraner erst am letzten Spieltag der Süd-Gruppe am 12. Dezember 2021 durch ein 2:2-Remis in Hildesheim für die Meisterrunde qualifizieren können. Dabei wusste der Zweitliga-Nachwuchs, dass ein Remis genügen würde, da der dann punktgleiche Kontrahent Jeddeloh II, der bereits einen Tag zuvor seine 18 Spiele hinter sich gebracht hatte, über das schlechtere Torverhältnis verfügte. In der 70. Minute glich Thilo Töpken zum Endstand aus – der Einzug in die Meisterrunde war geschafft. Mit immerhin sechs Testspielen bereitete man sich auf die Meisterrunde vor. Den höchsten sportlichen Wert hatte dabei vermutlich das 1:1-Heim-Remis gegen den benachbarten Drittligisten TSV Havelse. Gegen die Liga-Rivalen Altona 93 auf eigener Anlage (4:3) und Holstein II auf neutralem Platz (2:3) gab es Sieg und Niederlage.
Unsere Mannschaft: Aufwärtstrend fortsetzen
Das torlose Remis gegen den VfB Oldenburg wurde von Mannschaft und Fans als Erfolg gewertet. Nicht nur Kevin Schulz sprach von einer Rückkehr zu den „alten Weiche-Tugenden“. Aus einer stabilen Ordnung heraus wurden im Mittelfeld Zweikämpfe bestritten und gewonnen. Und die Null „auf der richtigen Seite“ stand. Nun gilt es, auch für mehr Torgefahr zu sorgen, um die Null auf der anderen Seite zu beseitigen.
Mit welchem 19er-Aufgebot Trainer Thomas Seeliger das Unterfangen angehen kann, entscheidet sich in diesen Wochen oftmals erst am Spieltag selbst. Gegen Oldenburg standen sieben Spieler des Regionalliga-Kaders nicht zur Verfügung. So fanden sich auf der Auswechselbank auch zwei Akteure unserer Oberliga-Mannschaft. Gerade offensiv boten sich nicht allzu viele Optionen, obgleich nunmehr fünf Spielerwechsel zugelassen sind. Positiv sollte sich – gerade was ein Mehr an Torgefahr betrifft – die Rückkehr des gegen Oldenburg „Gelb“-gesperrten Dominic Hartmann auswirken. Hingegen dürften die zuletzt angeschlagenen bzw. in der Reha befindlichen Bjarne Schleemann, Ilidio Pastor Santos und Yves Mfumu vermutlich noch nicht zur Verfügung stehen. Mit Ausnahme der Rückkehr von Dominic Hartmann wird nicht zuletzt deshalb wohl wenig Anlass bestehen, die Startelf zu verändern. Ein besonderes Spiel könnte es indes sowohl für „Dome“ als auch für Patrick Herrmann werden. Unser gerade 34 Jahre jung gewordener Abwehrroutinier mit Kultstatus bei Holstein hatte einst bei Hannover 96 von 2003 bis 2007 erst in der U 17 sowie U 19 und dort auch von 2007 bis 2009 in der Zweiten gekickt. Freilich sind ein paar Jährchen seitdem ins Land gegangen ... Und auch unsere Nummer 37 war von 2003 bis 2011 bei „96“ und u. a. in der U 17 und U 19 aktiv.
Das letzte Aufeinandertreffen mit der U 23 von Hannover 96 liegt – Corona-bedingt – schon einige Zeit zurück. Unsere Mannschaft gewann das jüngste Duell aus der Saison 2019/20 daheim am 13. September 2019 knapp mit 1:0. Angelos Argyris (heute BSV Rehden) brachte einen von Fabian Graudenz (heute Phönix Lübeck) getretenen Eckstoß im Kasten unter (82.). Im Eilenriedestadion – damals noch offiziell umständlich als „96 – Das Stadion“ bezeichnet – trennten sich beide Mannschaften zuletzt zweimal torlos. Den letzten Weiche-Auftritt dort gab es am 2. Dezember 2018. Und beim 0:0 in der Meistersaison 2017/18 vom 5. August 2017 verschoss Fiete Sykora kurz vor der Halbzeitpause einen Strafstoß (44.). Es wird also Zeit, dass mindestens ein Törchen bei diesem Duell an der Clausewitzstraße fällt.
Hinweise für alle Fans: „3 G“ in Hannover
Das Spiel wird am Samstag, 19. März 2022, um 13 Uhr im Eilenriedestadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Rene-Alexander Rose (TSG Bad Harzburg), der von Maurice Milczewski (SC Eichsfeld) und Leon Röpke (TSV Gielde) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ gibt es bei Heimspielen der Zweiten von Hannover 96 nicht.
Achtung: Nach aktuellem Stand gilt im NLZ von Hannover 96 beim Besuch von Spielen die „3-G“-Regel (geimpft/genesen/getestet). Eine Abstandsregelung besteht nicht. Es ist (außer am Sitzplatz) eine medizinische Maske zu tragen. Für Kinder und Jugendliche gilt die „2-G“-Regel.
Bei Fragen könnt Ihr Euch wie immer gern an unsere Fanbetreuung wenden. Ansprechpartner ist Daniel Henke (Tel.: 0174/6 35 73 44; fanbetreuung(at)weicheflensburg08.de).
Wir wünschen allen auswärts fahrenden Fans eine gute Anreise und einen unterhaltsamen Fußballnachmittag mit einem Sieg unserer Mannschaft!