Zwei Spiele in Folge hat der SC Weiche Flensburg 08 nicht gewonnen. Da kommt der nächste Gegner eigentlich zu einer „Unzeit“. Gegen den FC Teutonia 05 Ottensen hat unsere Mannschaft in der vergangenen Saison beide Spiele verloren, ohne einen Treffer erzielt zu haben. Bevor es aber am Samstagnachmittag im Manfred-Werner-Stadion für unsere Mannschaft darum gehen wird, sich zu revanchieren, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: Jungstörche und Bremer SV mit Kantersiegen
Der vergangene 11. Spieltag stand ganz im Zeichen der SV Drochtersen/Assel. Routinier Alexander Neumann bescherte den Kehdingern mit seinem Doppelpack einen 2:0-Heimsieg gegen zuletzt so starke Hannoveraner. Damit schloss er mit acht Saisontreffern zur Spitze der Torjägerliste auf und ballerte „D/A“ zudem auf Liga-Platz 1. Euphorie sieht aber irgendwie anders aus: 640 Zuschauer waren unter Flutlicht dabei. Drochtersen/Assel war die einzige Mannschaft der vorderen Tabellenhälfte, die dreifach punkten konnte. Gegen Vizemeister Weiche traf der Delmenhorster Dimitrios Ferfelis beim 2:2-Remis ebenfalls doppelt. Auch er hat nun acht Tore erzielt. Den höchsten Tagessieg holten die Kieler Jungstörche. Beim 7:0-Erfolg gegen Schlusslicht Emden gab es sieben verschiedene Schützen. Zumindest in der Höhe kam die 0:4-Heimpleite von Hildesheim gegen Aufsteiger Bremer SV überraschend. Im unteren Tabellendrittel feierte der TSV Havelse mit neuem Trainer Samir Ferchichi einen eminent wichtigen 2:0-Auswärtssieg beim FC St. Pauli II. Die jungen Kiezkicker durften das erste Mal im „großen“ Stadion am Millerntor ran und dabei 1.539 Fans begrüßen. Phönix Lübeck besiegte den HSV-Nachwuchs mit 3:1. Hingegen kam Teutonia 05 im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Rehden über ein 1:1-Remis nicht hinaus. Insgesamt verdichtete sich das Tabellenbild erneut. Mit einem kleinen Lauf kann derzeit der Schritt aus der Abstiegszone in das Verfolgerfeld gelingen. So liegen zwischen Rang 5 und Platz 17 gerade einmal fünf Punkte Differenz. Der VfB Lübeck schaute zu, da die Partie in Lohne erst am 1. November ausgetragen wird. Etwas früher, am 19. Oktober, holen Werder II und Jeddeloh ihre Partie nach. Spielfrei war Norderstedt.
Der 12. Spieltag wurde bereits am Mittwochabend mit der Partie zwischen Havelse und Lohne eröffnet. Hier musste Havelse nach dem Aufatmen vom Wochenende wieder einen Tiefschlag hinnehmen. Lohne gewann am Ende klar mit 3:0 und konnte sich vorerst in Richtung des Tabellenmittelfeldes absetzen. Am Freitagabend, 19 Uhr, gastiert Spitzenreiter Drochtersen/Assel in Rehden. Eine halbe Stunde später stehen sich Hannover II und Hildesheim in einem Derby gegenüber. Nochmals 30 Minuten später tritt der Top-Favorit VfB Lübeck in Aktion. Er empfängt Atlas Delmenhorst. Auch am Samstag gibt es drei Partien zu unterschiedlichen Zeiten. Den Auftakt macht Weiche mit dem Heimspiel gegen Teutonia (13.30 Uhr). Schlusslicht Emden hofft eine halbe Stunde später ausgerechnet gegen das formstarke Phönix Lübeck auf die Wende. Und um 16 Uhr trifft Jeddeloh auf den FC St. Pauli II. Der Spieltag wird am Sonntag mit den übrigen beiden Begegnungen beschlossen. Norderstedt empfängt dann ab 14 Uhr Werder Bremen II. Um 15 Uhr gastiert Holstein II beim Bremer SV. Spielfrei ist obligatorisch der Hamburger SV II.
Zum Gegner: viel individuelle Klasse
Als Anfang September der Aufsteiger Lohne mit 4:1 geschlagen wurde, dachte man bei Teutonia 05, dass nun endlich die Anfangsprobleme behoben seien. Doch zum Ende des Monats hat sich nicht so sehr viel zum Guten geändert. Beim FC St. Pauli II (0:2) und in Delmenhorst (2:4) folgten zwei Auswärtsniederlagen, dann gegen Drochtersen und Rehden zwei Heim-1:1-Remis. So richtig vom Fleck sind die Hamburger nicht gekommen. Vor dem Spieltag findet sich der namhaft besetzte Kader gerade einmal auf Platz 14 wieder; nach der Partie vom Mittwochabend, als Lohne vorbeizog, sogar auf Abstiegsrang 15. Vier Rote Karten hat Teutonia bereits kassiert, die jüngste am vergangenen Sonntag, als Samuel Olayisoye mit „Rot“ vorzeitig gehen musste. Er fehlt demnach am Samstag im Manfred-Werner-Stadion. Beim Stadtteilverein, aktuell Schlusslicht der Fairplay-Tabelle, läuft es noch nicht rund.
Trainer ist David Bergner. Gegen Rehden platzierte er am Sonntag Spieler auf der Bank, die anderswo wohl eine Startelf-Garantie hätten: Linus Meyer, der Ex-Flensburger Fabian Graudenz, der Ex-Meppener Janik Jesgarzewski und Gazi Siala seien beispielhaft genannt. Eingewechselt wurde auch Sebastian Hertner. Der erfahrene Linksverteidiger (u. a. 1860 München, Aue, Darmstadt, VfB Lübeck, BFC Dynamo) war erst wenige Tage zuvor nachverpflichtet worden und gab sein kurzes Debüt.
Im Sommer hatte Teutonia bereits erheblich aufgerüstet und eine Reihe namhafter Spieler geholt. Genannt seien beispielhaft Luis Coordes (VfB Stuttgart II, zuvor FC St. Pauli II), Fabian Graudenz (1. FC Phönix Lübeck), Janik Jesgarzewski (SV Meppen), Marius Liesegang (Dynamo Dresden), Linus Meyer (TSV Havelse), Emanuel Mirchev und Pascal Steinwender (beide SC Verl). Steinwender fiel schon vor einigen Jahren im Trikot des VfB Oldenburg in der Regionalliga Nord durch seine enorme Schnelligkeit auf, versuchte sich anschließend beim SC Paderborn in der 2. Liga und war u. a. an den VfB Lübeck zu Drittligazeiten verliehen. Als die Spielzeit bereits lief, rüstete Teutonia mit Torjäger Maik Lukowicz nach, der vom VfB Oldenburg kam. Steinwender und Lukowicz sind mit je fünf Treffern aktuell die besten Torschützen bei Teutonia.
Vor allem aufgrund der Transferaktivitäten wurde Teutonia vor der Saison u. a. von zehn Trainern der Regionalliga Nord als Mitfavorit auf den Titelgewinn gehandelt. Zumindest öffentlich zeigte sich Teutonia-Trainer David Bergner deutlich zurückhaltender. Gegenüber dem Online-Portal „fussball.de“ sagte er damals zu den eigenen Ansprüchen: „Wir haben mit (zum damaligen Zeitpunkt/d. Red.) 14 Zugängen einen großen personellen Umbruch vollzogen, müssen als Team erst funktionieren. Wir wollen konkurrenzfähig sein und eine gute Rolle spielen.“
Unsere Mannschaft: Heimkomplex überwinden
Auch die Mannschaft um Kapitän Dominic Hartmann selbst bewegt die Frage, warum es auswärts bei vier Siegen und einem Remis bislang geklappt hat, während drei Heimniederlagen aus fünf Partien nicht den eigenen Erwartungen entsprechen. Fakt ist: Will Weiche weiter im Konzert der Allerbesten ganz vorn mitmischen, müssen Spiele vor eigenem Publikum auch mal gewonnen werden.
Zumindest am kommenden Samstag kann Niclas Nadj auf dem Platz an dieser Mission nicht mitwirken. Er sah im vergangenen Spiel in Delmenhorst seine fünfte „Gelbe“ und ist demnach gesperrt. Das jüngste 2:2-Remis an der Delme ist verarbeitet. Zwei Kopfballgegentreffer in einer Partie musste unsere Mannschaft bislang äußerst selten hinnehmen – und das bei unseren „Türmen“ Tobias Fölster und Patrick Thomsen in der Innenverteidigung, die vermutlich acht von zehn Flanken aus dem Strafraum geköpft haben. Positiv bleibt hervorzuheben, dass der Equipe der Wille anzusehen war, die Partie unbedingt gewinnen zu wollen.
Während es aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen personell vor einer Woche etwas eng aussah, sollte sich nunmehr die Situation verbessert haben. Auch Torhüter Jesper Heim dürfte wieder zur Verfügung stehen. Definitiv ausfallen wird noch immer Raphael Straub. Der an der Hand verletzte Torhüter, der auf eine Rückkehr im Oktober hofft, sagte in einem Interview unseres Stadionmagazins „Steilpass“ über den Kontrahenten: „Teutonia hat eine Mannschaft, die aus Spielern mit klangvollem Namen besteht, die in jedem Spiel den Unterschied ausmachen können, wie zum Beispiel unser ehemaliger Teamkollege Fabian Graudenz.“ Und der Torhüter sieht zudem, dass die Vorbereitung auf den Gegner erschwert ist. „Durch den Trainerwechsel und den fast kompletten Austausch der Mannschaft hat sich bei Teutonia ja viel getan“, so unsere Nummer 22, um anzufügen: „Unser Trainerteam wird uns aber wie gewohnt gut auf den Gegner einstimmen.“
Wenn es für unsere Mannschaft noch einer besonderen Motivation bedurft hätte, könnte Trainer Thomas Seeliger an die beiden Aufeinandertreffen aus der vergangenen Saison erinnern. Nochmals Raphael Straub: „Wir haben noch eine Rechnung mit Teutonia offen. Gerade die Heimniederlage im äußerst wichtigen Spiel im letzten Februar war sehr bitter.“ Weiche verlor erst im Hamburger Stadion „Hoheluft“ unnötig mit 0:1. Am 11. September 2021 erzielte Kevin Weidlich vor 523 Zuschauern den einzigen Treffer (51.). In einem Nachholspiel der Hauptrunde, kurz vor Beginn der Meisterrunde, unterlag unsere Mannschaft dann auch beim Heimauftritt mit 0:3. Am 5. Februar 2022 sahen 500 Zuschauer im damals Corona-bedingt ausverkauften Manfred-Werner-Stadion die Gäste-Treffer von Fabian Istefo (41., 60.) und Mats Facklam (58.). Diese Niederlage schmerzte in besonderer Weise. Das dritte bisher stattgefundene Duell – die Premiere – gewann indes Weiche bei Teutonia am 1. November 2020 mit 2:1. Bleibt abschließend noch der Tipp von Raphael Straub: „Wir werden dieses Spiel 2:0 gewinnen.“
Hinweise für alle Fans: zusammenhalten und Mannschaft anfeuern!
Das Spiel wird am Samstag, 1. Oktober 2022, um 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Daniel Piotrowski (Buchholzer FC), der von Bastian Grimmelmann (TSV Etelsen) und Sören Thalau (VfL Westercelle) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es – wie üblich bei Heimspielen unserer Mannschaft – geben. Auf fussball.de gibt es zudem unseren ausführlichen Liveticker. Einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren werden wir ferner wie gehabt auf unserer Facebook-Seite laufen haben.
Tickets gibt es – ebenfalls wie üblich – in den Kategorien Stehplatz, Sitzplatz ohne sowie Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet oder an den Stadionkassen.
Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.
Ein Hinweis zum Wetter: Für Samstag werden Höchsttemperaturen um 14 Grad erwartet. Die Regenwahrscheinlichkeit ist nicht allzu hoch. Demnach werden wir typisch saisonales Fußballwetter haben. Von daher sollte der Gang ins Stadion zu einem sehr wichtigen Spiel nicht daran scheitern!
Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen, spannenden und schönen Fußballnachmittag in unserem Manfred-Werner-Stadion.