KLASSE LEISTUNG – SIEG BEIM HSV-NACHWUCHS

Hamburger SV II – SC Weiche Flensburg 08 0:2 (0:1)

In ihrer Nachholpartie vom 5. Spieltag aus der Hinrunde der Nord-Gruppe der Regionalliga Nord kam der SC Weiche Flensburg 08 am Dienstagabend bei der U 21 des Hamburger SV zu einem 2:0-Sieg. Bei typisch norddeutschem Schmuddelwetter war unsere Mannschaft vor 220 Zuschauern, darunter etwa 20 Flensburgern, im Wolfgang-Meyer-Stadion der Hansestadt die abgeklärtere Elf, die mit viel Disziplin und Kampf den jungen Hamburgern entgegentrat. Unsere Mannschaft konnte damit ihre kleine Durststrecke von zwei sieglosen Liga-Partien nacheinander beenden und den erst zweiten sowie höchsten Sieg im bereits achten Gastspiel beim HSV-Nachwuchs feiern. Dabei fiel die dänische Profi-Leihgabe Mikkel Kaufmann unter den Augen des Chef-Trainers der Zweitliga-Mannschaft, Tim Walter, bei den Hanseaten nicht weiter auf. Während der Verantwortliche der jungen Rot-Hosen, Piet Reimers, die Niederlage hinnehmen musste, freute sich Weiche-Trainer Thomas Seeliger. Unser Trainer: „Mir hat gefallen, mit welchem Teamgeist wir antraten. Jeder hat seine Aufgabe erfüllt.“

Thomas Seeliger ließ die gleiche Startelf auflaufen, die bereits beim jüngsten Pokal-Viertelfinalspiel beim Oldenburger SV (7:1) begonnen hatte. Zwei der in der Partie durchgeführten Wechsel waren verletzungsbedingt. So musste Malte Petersen nach knapp einer Stunde nach einem Schlag gegen das Knie passen. Er wurde von Torben Rehfeldt ersetzt, der im Tausch mit Torge Paetow ins defensive Mittelfeld ging. Kurz vor Schluss musste auch Patrick Herrmann mit Verdacht auf Nasenbeinbruch runter. Für ihn kam Bjarne Schleemann positionsgetreu zu seinem Regionalliga-Comeback. Außerdem wurden Jonah Gieseler für Ildio Pastor Santos und in der Nachspielzeit Brian Jungjohann für Dominic Hartmann eingewechselt. Zum 19er-Aufgebot des Abends gehörten zudem Lenny Rolfs (Tor), Florian Meyer, Kevin Schulz und Noel Kurzbach. Nicht dabei waren neben den noch nicht verfügbaren Finn Wirlmann und Nico Empen auch Raphael Straub, Casper Mols (Schulterverletzung), Nahne Paulsen, Johannes Siregar und Nils Jungehülsing. Nach der Partie zeigte sich Physiotherapeut Andreas Hansen etwas besorgt. Inwiefern Malte Petersen und Patrick Herrmann für das folgende Ligaspiel am Samstag gegen Altona zur Verfügung stehen werden, müssen die kommenden Tage zeigen.

Die erste Halbzeit begann temporeich und fulminant. Marcel Cornils hatte gleich eine exzellente Möglichkeit, als er am zweiten Pfosten von halblinks zum Abschluss kam. Torhüter Leo Oppermann lenkte die Kugel mit starker Parade noch um das lange Toreck (3.). Der HSV II konterte mit einem Kopfball, den Arlind Rexhepi vorbeisetzte (6.), und einem Schuss von Gentrit Limani von halblinks, den SC-Torhüter Florian Kirschke sicher parierte (10.). In diesem Tempo ging es allerdings nicht weiter. Schnell neutralisierten sich beide Mannschaften. Vielleicht hatte der Gastgeber etwas mehr Spielanteile, zu Chancen kamen die Hamburger aber nicht. Die SC-Defensive stand insgesamt sicher. So war die noch beste Gelegenheit ein 30-m-Freistoß von Jonas Walter auf der Gegenseite, der allerdings HSV-Torhüter Leo Oppermann vor keine Probleme stellte (27.). Und dann kam die 45. Minute. Einen Rückpass konnte Leo Oppermann – angelaufen von Jonas Walter – nicht gut verwerten, Dominic Hartmann nahm die Kugel gut 30 Meter vor dem gegnerischen Tor auf, machte einen Schwenk und spielte mit einem Zuckerpass auf halblinks Christopher Kramer frei. Und unser Torjäger behielt die Nerven, setzte die Kugel sicher unten ins lange Eck zum 0:1 (45.).

Zu erwarten war, dass es nach der Pause mehr Strafraumszenen geben würde. Doch unsere Mannschaft, die phasenweise kaum noch Ballbesitz hatte, verteidigte weiterhin souverän und benötigte nur einmal richtig viel Glück, als Maximilian Großer aus 18 Metern einen „zweiten Ball“ resolut direkt nahm und damit den Pfosten des SC-Kastens traf (58.). Zuvor hatte Torge Paetow auf der Gegenseite für den ersten Abschluss nach der Pause gesorgt; sein Schuss war aber noch zum Eckstoß geblockt worden (46.).

So plätscherte das Geschehen dahin; der HSV versuchte zu drücken, es fehlten aber die Abschlüsse. Notierenswert blieb ein Distanzschuss des gerade eingewechselten Timon Burmeister. Doch Weiche-Torhüter Florian Kirschke griff sicher zu (73.). Und so kam die Zeit, da die Räume auf der Gegenseite größer wurden. Die Vorentscheidung fiel allerdings nach einem weiten Einwurf von Torge Paetow von der rechten Seite. Der HSV-Nachwuchs versäumte es mehrmals, die Situation resolut zu bereinigen, plötzlich landete die Kugel bei Christopher Kramer, der sich in Gerd-Müller-Manier kurz und schnell drehte und die Kugel aus sieben Metern erneut im langen Eck zum 0:2 unterbrachte (80.). Marcel Cornils, bestens in Szene gesetzt von Dominic Hartmann, scheiterte gleich danach auf halblinks an Torhüter Leo Oppermann (81.).

In der vierminütigen Nachspielzeit beherrschte Weiche das Geschehen. Über Kevin Njie und Marcel Cornils lief noch ein Konter; den Abschluss von Christopher Kramer parierte Leo Oppermann (90.+3). Danach scheiterte der starke Kevin Njie an Leo Oppermann (90.+3), und nachdem Torge Paetow nach einem Eckstoß die Kugel in den Hamburger Abendhimmel gejagt hatte (90.+4), waren die drei Punkte für die Gäste in Sack und Tüten.

Beim HSV-Nachwuchs waren der „Sechser“ Maximilian Großer, Mittelfeldspieler Jonah Fabisch mit riesigem Pensum und Arlind Rexhepi im Angriff die auffälligsten Akteure. Aus unserer Mannschaft ragten Kevin Njie, Dominic Hartmann und Doppeltorschütze Christoper Kramer noch heraus, doch konnten sich alle Akteure gute oder sehr gute Noten verdienen. Einen starken Auftritt hatte so beispielsweise auch Malte Petersen, bis ihn eine Verletzung stoppte.

Bereits am kommenden Sonnabend, 23. Oktober 2021, geht es für unsere Mannschaft in der Liga weiter. Zu ihrem Rückrundenauftakt empfängt sie dann ab 13.30 Uhr im heimischen Manfred-Werner-Stadion den Altonaer FC 93.

Hamburger SV II: Oppermann – Duah (79. Sommer), Gyamfi (Kap./V), Zumberi, Hein (73. Andresen) – Großer (V) – Limani (73. Burmeister), Fabisch – Rexhepi, Kilo (83. Aninkorah-Meisel), Kaufmann. Trainer: Reimers.

Weiche: Kirschke – Herrmann (V/85. Schleemann), Petersen (61. Rehfeldt), Thomsen, Njie – Paetow (Kap.), Walter, Hartmann (90.+3 Jungjohann) – Pastor Santos (68. Gieseler), Kramer, Cornils (V).

Tore: 0:1 Kramer (45.), 0:2 Kramer (80.).

Zuschauer: 220, darunter etwa 20 Flensburger, unter Flutlicht im Wolfgang-Meyer-Stadion, Hamburg-Stellingen.

Schiedsrichter: Timo Daniel (SV RW Damme), hatte das Geschehen im Griff und zeigte auf beiden Seiten jeweils zweimal „Gelb“, allesamt wegen Foulspiels: Großer (18.) und Gyamfi (70.) beim HSV II sowie Herrmann (36.) und Cornils (59.) bei Weiche.

 

Trainerstimme:

Unser Trainer Thomas Seeliger zeigte sich nach der Partie hochzufrieden: „Es war mal wieder eine richtige Mannschaftsleistung. Jeder hat gekämpft und gearbeitet. Und wir haben super Nadelstiche gesetzt. Mir hat gefallen, mit welchem Teamgeist wir antraten. Jeder hat seine Aufgabe erfüllt.“ Eigentlich wolle er angesichts der geschlossenen Mannschaftsleistung keinen hervorheben. Aber diesmal nannte er explizit Kevin Njie. „Er war überragend, er hat es in beide Richtungen – defensiv wie offensiv – sehr gut abgearbeitet.“ Gegenüber dem NDR-Hörfunk sagte Thomas Seeliger noch: „Wir sind zufrieden, dass wir 2:0 gewonnen haben.“ Es sei zuletzt bei der U 23 vom FC St. Pauli nicht so gelungen, gegen eine junge Mannschaft gegenzuhalten, und die U 21 des HSV sei von ähnlichem Kaliber. Der Ex-Profi: „Es war richtiger Herrenfußball.“ Gefragt nach Christopher Kramer sagte der Fußballlehrer, er sei ein Phänomen.