Potential für ein abendliches Fußballfest

Am Freitag empfängt unsere Mannschaft unter Flutlicht den HSV II

Am letzten Spieltag der Hinrunde – im Anschluss werden vor der Winterpause noch drei Rückrundenspieltage ausgetragen – kommt der Hamburger SV mit seiner U 21 an der Bredstedter Straße in Flensburg-Weiche vorbei. Gegen einen offensiv- und spielstarken Gast dürfen sich die Fußballfreunde der Region ein wahres Fest unter Flutlicht erhoffen. Bevor aber am Freitagabend um 19 Uhr im Manfred-Werner-Stadion das Verfolgerduell der Regionalliga Nord des Tabellensechsten gegen den -vierten angepfiffen werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

 

Zur Lage: Jeddeloh trotzt dem Spitzenreiter

 

Der vergangene 18. Spieltag zeigte einmal mehr, dass diese Regionalliga enorm ausgeglichen ist. Die höchsten Tagessiege errangen Delmenhorst mit einem 4:2-Auswärtserfolg im Derby beim Aufsteiger Bremer SV vor 1.080 Zuschauern und der VfV Hildesheim, der vor eigener Kulisse den Tabellenvorletzten FC St. Pauli II mit 3:1 bezwang. Neben drei Unentschieden gab es ansonsten viermal Sieger, die lediglich mit einem Tor Differenz ihre Partien gewannen.

 

Das Topspiel zwischen Jeddeloh und dem VfB Lübeck vor 1.289 Zuschauern endete ebenso 2:2-Unentschieden wie der Weiche-Gastauftritt in Norderstedt. Hier wie da hatten die Platzherren die Gäste am Rande einer Niederlage. Beim 1:1-Remis der U 21 des HSV daheim gegen Rehden lag ebenfalls der Gastgeber vorn. Am Ende war aber das Unentschieden eher eine Überraschung. Im Übrigen: Die dort registrierten 50 Zuschauer – zeitgleich kickten die HSV-Profis nur wenige Kilometer entfernt in der 2. Liga – stellen Minusrekord der laufenden Saison dar.

 

Die übrigen vier Spiele – eben mit den knappen Siegern – hatten ebenfalls Bemerkenswertes zu bieten. In Hannover setzte das Torspektakel beim 5:4-Sieg gegen Lohne erst nach dem Pausentee ein. Havelse konnte den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen in Drochtersen bestätigen und mit 1:0 gewinnen. Teutonia 05 siegte beim Schlusslicht in Emden mit 2:1, und Holstein gewann das U-23-Duell mit Werder Bremen ebenfalls mit 2:1. Spielfrei war Phönix Lübeck.

 

Der nun anstehende letzte Hinrundenspieltag wurde schon vor einigen Tagen eingeläutet, als sich die Zweiten des FC St. Pauli und von Holstein in einer vorgezogenen Partie torlos trennten. Nach dem Spiel unserer Mannschaft am Freitagabend gegen die U 21 des HSV geht es am Samstag mit drei Begegnungen weiter. Spitzenreiter VfB Lübeck muss sich gegen Norderstedt beweisen. Delmenhorst trifft auf Hannover 96 II, und in Rehden, wo Emden gastieren wird, geht es gegen den Abstieg. Am Sonntag empfängt Lohne – dann erstmals ohne den zugetretenen Trainer Henning Rießelmann – den niedersächsischen Rivalen Hildesheim. Bei Havelse gegen Jeddeloh stehen sich zwei formstarke Mannschaften gegenüber, und Teutonia hofft, sich mit einem Heimsieg gegen den Bremer SV weiter in Richtung des Mittelfeldes absetzen zu können. Während Drochtersen/Assel planmäßig spielfrei ist, werden Werders Zweite und Phönix Lübeck erst im nächsten Jahr (01.02.2023) aufeinandertreffen.

 

 

Zum Gegner: jung, torhungrig, attraktiv

 

Im Kader des HSV II, der in Selbstverpflichtung eine U 21 ist, fehlen generell Routiniers. Daher handelt es sich um eine extrem junge Mannschaft. Aktuell sind Stürmer Daouda Beleme und Rechtsverteidiger Leon Sommer – jeweils Jahrgang 2001 – mit 21 Jahren schon die „ältesten“ Spieler. Beleme ist aktuell darüber hinaus mit elf Treffern auch bester Torschütze der Mannschaft, gefolgt von Moses Otuali (20) mit acht Toren. In der Liga traf nur Moritz Göttel von Hildesheim mit 13 Treffern noch häufiger als der HSV-Angreifer mit der Nummer 9. Insgesamt stellt der HSV II eine wahre Torfabrik dar. Die 39 Treffer aus 16 Partien sind relativer Bestwert der Liga. Nur Hannover 96 II hat mit 40 Toren in 17 Spielen öfter die gegnerischen Schlussmänner überwinden können. Derzeit ist der HSV II Tabellenvierter. Nach vier Siegen in Folge – darunter ein 5:1 bei Werder II und ein 5:1 gegen den FC St. Pauli II – reichte es jüngst allerdings nur zu einem 1:1 im eigenen Stadion gegen Rehden.

 

Insgesamt hat der HSV seine U 21 im Kern nun im zweiten Jahr zusammengehalten. Spieler wie Torhüter Leo Oppermann oder Jonah Fabisch, Maximilian Großer, Juho Kilo und Robin Velasco waren schon beim 1:0-Sieg der Elbestädter vor einem Jahr, am 12. Dezember 2021, in Flensburg dabei und verfügen dementsprechend bereits über Erfahrungen im deutschen Viertligafußball. So gab es im vergangenen Sommer auch keinen radikalen Umbruch im Kader. Lediglich sechs Talente rückten nach, davon mit Luis Seifert, Nicolas Kisilowski, Felix Paschke und Etienne Sohn gleich vier aus der eigenen U 19. Von außerhalb kamen Torhüter Malte Brüning (SC Freiburg U 19) und Stürmer Theo Harz (Energie Cottbus) hinzu.

 

Trainer ist Pit Reimers. Vor der Saison war von ihm gegenüber dem Online-Portal „fussball.de“ eine typische Aussage zu den eigenen Saisonerwartungen zu vernehmen. Der 39-Jährige sagte: „Bei uns steht die Entwicklung unserer Talente im Vordergrund. Wir wollen die Jungs so voranbringen, dass sie im Laufe der Saison für unsere Profis in Frage kommen.“ Demgegenüber räumten mit Konrad Fünfstück (Bremen II), Oliver Zapel (Phönix Lübeck) und Lukas Pfeiffer (VfB Lübeck) drei Trainer von Liga-Konkurrenten den jungen Rothosen Chancen im Titelrennen ein.

 

Auch in unserer Mannschaft gibt es die Erwartung, dass da ein richtig guter Kontrahent am Freitagabend anreisen wird. Routinier Florian Meyer sagte im Interview mit unserem Stadionmagazin „Steilpass“: „Ich denke, die Zuschauer können wieder ein sehr schnelles und intensives Spiel erwarten. Die Jungs vom HSV sind, wie alle U-23-Mannschaften, top ausgebildet und verfügen über viele gute Einzelspieler.“ Alle HSV-Talente seien „technisch, taktisch und auch körperlich super ausgebildet“, so unsere Nummer 15 weiter, bevor er ergänzt: „Ihr Vorteil gegenüber anderen U-Mannschaften ist sicherlich auch, dass die Mannschaft schon länger so zusammenspielt und eingespielt ist.

 

 

Unsere Mannschaft: zeigen, wer die „Platzherren“ sind

 

Verstecken muss sich unsere Mannschaft vor den Hamburgern sicherlich nicht. Allerdings wird es einiger Anstrengungen und einer sehr guten Leistung bedürfen, wenn sie nach zuletzt zwei Niederlagen und dem Remis in Norderstedt wieder drei Punkte einhamstern möchte. Davon geht Florian Meyer indes aus. Unser vielseitig einsetzbarer Linksfuß sagte im Interview mit unserem Stadionmagazin: „Wir werden wieder mit voller Leidenschaft und mannschaftlicher Geschlossenheit alles in die Waagschale werfen, damit die Punkte in Flensburg bleiben.“ Und außerdem meinte er: „Wir haben uns die Woche auf den Gegner eingestellt und werden versuchen, ihre Stärken nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Weiter müssen wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen.“ Grinsend ergänzte er: „Die genaue Marschroute wird natürlich nicht verraten.“ Im Übrigen: „Flo“ Meyer tippt auf einen 2:1-Sieg.

 

Personell entspannt sich bei unserer Mannschaft gerade die Lage. Verletzungsbedingt fielen am vergangenen Wochenende lediglich Raphael Straub (befindet sich im Wiederaufbautraining nach Kahnbeinbruch), Ilidio Pastor Santos (Kreuzbandriss) und Torben Marten (Gelenksverletzung aus dem Spiel gegen Jeddeloh) aus. Alle anderen Spieler standen zur Verfügung, wobei sich Calvin Ogara, Jonah Gieseler, Nico Empen und Tobias Ryborg beim 0:1 unserer U 23 in Husum Praxis in der Oberliga holten. Alle vier wären grundsätzlich für einen Platz im Regionalliga-Kader am Freitag denkbar, wie auch Torben Marten auf eine Rückkehr hofft. Beim 2:2-Remis in Norderstedt waren schon Kevin Njie nach wochenlanger Pause und Dominic Hartmann nach eineinhalb Partien auf der Bank – nach Verletzung aus dem Spiel in Havelse und anschließendem Trainingsrückstand – in die Mannschaft zurückgekehrt. Und vor allem mit Christopher Kramer – Torschütze zum 2:2-Endstand – und Kevin Schulz konnten weitere eingewechselte Spieler am vergangenen Sonntag punkten. Trainer Mamadou Sabaly dürfte daher inzwischen deutlich mehr Optionen und vielleicht sogar die Qual der Wahl haben.

 

Schauen wir auf die bisherigen Aufeinandertreffen zwischen Weiche und dem HSV II, so waren das in der Vergangenheit stets rasante, stimmungsvolle Spiele. Bei den ersten beiden Gastauftritten gewann der Nachwuchs der Rothosen spektakulär (5:0, 6:2). Dann siegte Weiche sechsmal in Folge (2:1, 3:2, 5:3, 2:0, 3:1, 2:0), ehe die jüngsten beiden Begegnungen wieder an den Rauten-Klub gingen (2:1, 1:0). Das nun anstehende elfte Gastspiel der Elbestädter sollte da ebenfalls Werbung für Regionalliga-Fußball werden.

 

 

Hinweise für alle Fans: freuen auf Flutlichtabend

 

Das Spiel wird am Freitag, 18. November 2022, um 19.00 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Felix Bahr (SV Ahlerstedt/Ottendorf), der von Jonas Behrens (TSV Lamstedt) und Marvin Hauschild (SV Drochtersen/Assel) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es – wie üblich bei Heimspielen unserer Mannschaft – geben. Auf fussball.de bieten wir zudem unseren ausführlichen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unserer Facebook-Seite laufen haben.

 

Tickets gibt es – ebenfalls wie üblich – in den Kategorien Stehplatz, Sitzplatz ohne sowie Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet oder an den Stadionkassen. Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

 

Ein Hinweis noch zum Wetter: Am Freitagabend könnte es kalt werden. Die Temperaturen könnten nur knapp über dem Gefrierpunkt liegen. Dabei ist die Niederschlagswahrscheinlichkeit eher gering. Frieren muss aber keiner. Es empfiehlt sich, ordentlich Stimmung auf den Rängen zu fabrizieren und sich zudem an unserer bekömmlichen Stadionwurst sättigenderweise zu erwärmen.

 

Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen, spannenden und schönen Fußballabend in unserem Manfred-Werner-Stadion.