Spitzenreiter zu Gast in Flensburg

Am Samstag empfängt Weiche den VfB Lübeck

Acht Tage nach dem 2:1-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten erwartet der SC Weiche Flensburg 08 in der Regionalliga Nord nun den Spitzenreiter. Unsere Jungs von Neu-Trainer Mamadou Sabaly empfangen den absoluten Top-Favoriten VfB Lübeck, der bislang ungeschlagen die Liga beherrscht. Bevor es jedoch am Samstagnachmittag im Manfred-Werner-Stadion in diesem schleswig-holsteinischen Landesduell ernst werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

Zur Lage: HSV II erneut in Torlaune

Der vergangene 14. Spieltag war einer der torreichsten. Die wenigsten Treffer sahen ausgerechnet die mehr als 800 Fans im Manfred-Werner-Stadion beim 2:1-Sieg von Weiche gegen den Tabellenzweiten Drochtersen/Assel. Spitzenreiter VfB Lübeck löste auch die Heimaufgabe Rehden, fertigte den BSV Schwarz-Weiß mit 4:0 ab, musste am Dienstag im DFB-Pokal allerdings die erste Pflichtspielniederlage der Saison hinnehmen. Die Grün-Weißen unterlagen gegen Erstligist FSV Mainz 05 mit 0:3 und schieden damit aus.

Kommen wir zurück zur Regionalliga. Den höchsten Tagessieg feierte der Hamburger SV II, der im kleinen Stadtderby die Zweitliga-Reserve des FC St. Pauli mit 5:1 bezwang. Eine Woche zuvor hatten die jungen „Rothosen“ bereits mit 5:1 bei Werder II gewonnen. Erinnert sei zudem an das 4:0 gegen Holstein II. Inzwischen hat der HSV II schon 33 Saisontore erzielt – Liga-Bestwert. Jeddeloh, das ohne Drei-Punkte-Abzug auf Platz 3 stünde, bezwang Delmenhorst mit 3:1. Vorn dabei sind zudem Hannover 96 II und Phönix Lübeck, die sich 2:2-unentschieden trennten und schon längere Zeit nicht mehr verloren haben. Auch der SV Werder II, der mit 4:2 bei Schlusslicht Emden gewann, und erstmals wieder Norderstedt zählen zu den Top-Zehn der Tabelle. Die Eintracht beendete mit einem 4:1-Erfolg die Siegesserie des Aufsteigers Lohne. Bleiben zwei torreiche Remis nachzutragen. Im Krisengipfel trennten sich Havelse und Teutonia 3:3, und Hildesheim kam gegen Holstein II in Unterzahl noch zu einem 2:2. Spielfrei war der Bremer SV. Am Mittwochabend konnte Werder II nachlegen und den SSV Jeddeloh deutlich mit 4:1 bezwingen. Drochtersen/Assel büßte beim 1:1-Remis gegen Hildesheim zwei weitere Punkte ein.

Der nun anstehende 15. Spieltag wird am Freitagabend mit der Partie zwischen Rehden und Havelse eingeläutet. Neben dem Spitzenspiel bei uns im Manfred-Werner-Stadion zwischen Weiche und dem VfB Lübeck gibt es am Samstag noch das Bremer Stadtderby mit dem SV Werder II als Gastgeber sowie das Duell zwischen Delmenhorst und Norderstedt. Das für Sonntag angesetzte Spiel des HSV II in Lohne wurde bereits abgesagt und neu für Ende November terminiert. Zum Kellerduell reist Schlusslicht Emden zum FC St. Pauli II. Drochtersen/Assel darf binnen fünf Tagen zum zweiten Mal im eigenen Stadion ran, empfängt Holstein II. Außerdem treffen die Tabellennachbarn Phönix Lübeck (8.) und Hildesheim (9.) aufeinander. Bleibt noch die Paarung zwischen Teutonia 05 und Jeddeloh zu erwähnen. Spielfrei ist diesmal Hannover 96 II.

Zum Gegner: Top-Favorit voll in der Spur

Der VfB Lübeck ist aktuell das Nonplusultra der Regionalliga Nord. Neun Siege, drei Remis und damit 30 Punkte mit 29:7 Toren aus zwölf Spielen sind schon ordentliche Hausmarken. Der Ex-Zweitligist wurde bislang der von den 18 Trainern der Mitbewerber vor der Saison ihm zugeschriebenen Favoritenrolle voll gerecht. Auch in der Zuschauertabelle liegen die Hansestädter – wie erwartet – weit vorn. Nur in der Torschützenliste muss man etwas suchen. Der Ex-Norderstedter Felix Drinkuth ist dort mit sechs Erfolgen als bester Lübecker auf Platz sechs notiert – torgleich mit Marcel Cornils und Christopher Kramer aus unserer Mannschaft. Achtung: Defensivspieler Tommy Grupe ist bereits bei fünf Treffern angekommen. Der Kapitän der Grün-Weißen taucht bei Standards immer wieder vorn auf. Vor allem aber zeigen die lediglich sieben Gegentore eine starke Defensive an. Am Dienstagabend wurde sie allerdings von Bundesligist Mainz gleich dreimal bezwungen.

Im vergangenen Sommer kamen insgesamt 14 neue Spieler, darunter für einen Regionalligisten mehrere „Hochkaräter“. Gleich fünf Neue wechselten von Drittligisten an die Lohmühle: Florian Egerer (SV Meppen), Marius Hauptmann (FSV Zwickau), Kimmo Hovi (Viktoria Berlin), Niklas Kastenhofer (Hallescher FC) und Noah Plume (TSV Havelse). Zudem holte man Spieler von ambitionierten Nordost- und West-Viertligisten wie Felix Drinkuth (FC Carl Zeiss Jena), Manuel Farrona Pulido, Rückkehrer Marvin Thiel (beide Preußen Münster) und Jannik Löhden (Fortuna Köln), die ebenfalls Dritt- und zum Teil sogar Zweitliga-Erfahrungen mitbrachten. Besondere Transfercoups waren zudem die Verpflichtungen von Stürmer Mats Facklam (FC Teutonia 05) und von Torhüter Florian Kirschke, die von direkten Liga-Kontrahenten an die Lohmühle wechselten. Der langjährige Weiche-Schlussmann Florian Kirschke sagte im Interview mit unserem Stadionmagazin „Steilpass“ zur bevorstehenden Partie: „Ich freue mich einfach auf das Spiel und darauf, einige Leute wiederzusehen. Am meisten freue ich mich ehrlicherweise auf meinen alten Torwarttrainer Jan Neujahr, zu dem ich weiterhin durchgängig Kontakt habe. Dass es für mich ein besonderes Spiel ist, das ist ja selbstverständlich.“ Und was verriet er über die Stärken seiner neuen Mannschaft? Nochmals der Torhüter: „Über meine Mannschaft kann ich nur sagen, dass wir trotz einer relativ neuen Zusammenstellung schon ein richtig geiles Team geworden sind. Was ich bewundere, wie wirklich jeder 100 Prozent für die Mannschaft und den Erfolg der Mannschaft gibt. Damit meine ich nicht nur die Mannschaft, sondern alle, die jede Woche alles für den VfB geben.“

Trainer Lukas Pfeiffer, gerade einmal 31 Jahre jung und damit deutlich jünger als sein wohl prominentester Spieler Mirko Boland (35 Jahre, 33 Bundesliga-, 170 Zweitliga- und 125 Drittliga-Spiele), erlebt seine zweite Saison an der Lohmühle. Gegenüber dem Online-Portal „fussball.de“ äußerte er sich vor der Saison in einer Umfrage über die Meisterschaftsfavoriten eher etwas vorsichtig, als er damals sagte: „Wir haben Ambitionen und wollen gerne um den direkten Aufstieg mitspielen. Aber einen Aufstieg kann man nicht planen, denn es wird auch andere Mannschaften geben, die große Ziele haben.“

Unsere Mannschaft: leidenschaftlich wie gegen „D/A“

Gravierend viel hatte der neue Verantwortliche auf der Weiche-Bank, Mamadou Sabaly, bei seinem Debüt gegen Drochtersen/Assel nicht verändert. Mit Jesper Heim, Florian Meyer und René Guder waren drei Spieler gegenüber der Niederlage in Rehden (1:2) in die Startelf zurückgekehrt, die allerdings schon zuvor zum Stammaufgebot zählten. Inwieweit damit auch personelle und taktische Kontinuität im nun anstehenden Spitzenspiel bestehen wird, sei dahingestellt. Mit Niclas Nadj könnte ein Spieler auf dem Sprung in die Anfangsformation sein, der nach „Gelb“-Sperre erkrankt ausgefallen war. Ob Torjäger Christopher Kramer erneut 90 Minuten von der Bank zuschauen muss, dürfte fraglich sein. Mit Kevin Njie könnte zudem ein zuvor erkrankter Spieler zurückkehren, der mit seiner Schnelligkeit und Technik sicherlich besondere Qualitäten einbringen kann. Die Aufstellung wird aber ohnehin nur die eine Seite sein. Bei der Einstellung darf man sich sicherlich darauf verlassen, dass unsere Spieler dem Aufeinandertreffen mit dem Spitzenreiter entgegenfiebern. Leidenschaft wie im Spiel gegen Drochtersen/Assel wird die Basis zum Erfolg sein. Gegen den VfB Lübeck seien es immer besondere Spiele, meint zum Beispiel Kapitän Dominic Hartmann. Für ihn, ebenso wie für Christopher Kramer und Kevin Schulz, ist es ein erneutes Wiedersehen mit seinem Ex-Verein.

Auf der Gegenseite wirkt – wie bekannt – Florian Kirschke mit. Der langjährige Weiche-Torhüter wollte sich im Interview mit unserem Stadionmagazin über seine Ex-Kollegen nicht weiter äußern, weil es nicht seine Aufgabe sei. Immerhin meinte er aber: „Rein sportlich bin ich der Meinung, dass Weiche völlig zurecht offensiv kommuniziert, dass die Mannschaft dieses Jahr den Aufstieg schaffen will.“

Darauf bauen, dass der VfB Lübeck vom Dienstagabend nach der ersten Pflichtspielniederlage der Saison angeschlagen sei, wird keiner bei Weiche. Optimismus kann indes der Blick in die Vergangenheit verbreiten. Gegen den VfB Lübeck feierte unsere Mannschaft in der vergangenen Saison mit 2:1 (H) und 2:0 (A) zwei wichtige Siege, und beide Male traf Dominic Hartmann. Und auch insgesamt sieht die Bilanz bislang positiv aus. In der Regionalliga standen sich die Kontrahenten – abzüglich der wegen des beim VfB Lübeck eingeleiteten Insolvenzverfahrens aus der Wertung genommenen Spiele von 2012/13 – 13mal bei 16:14 Toren für Weiche gegenüber. Weiche gewann sechsmal, der VfB viermal. Dreimal teilte man sich die Punkte.

Hinweise für alle Fans: keine Tickets im Online-Vorverkauf

Das Spiel wird am Samstag, 22. Oktober 2022, um 13.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Marius Schlüwe (BSV Gleidingen), der von Patrick Herbach (TSV Havelse) und Malte Quoos (Hannover 96) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es – wie üblich bei Heimspielen unserer Mannschaft – geben. Auf fussball.de gibt es zudem unseren ausführlichen Liveticker. Einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren werden wir ferner wie gehabt auf unserer Facebook-Seite laufen haben.

Tickets gibt es diesmal nur an der Tageskasse. Aus organisatorischen Gründen können wir leider keinen Online-Verkauf anbieten. Daher bitten wir, am Samstag rechtzeitig zu erscheinen, um die Wartezeiten an den Kassen möglichst kurz zu halten und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis zum Wetter: Für den Samstag werden leicht steigende Temperaturen auf Werte um 15 bis 16 Grad vorhergesagt. Allerdings soll sich die Sonne der vergangenen Tage verziehen. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei immerhin rund 50 Prozent.

Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen, spannenden und schönen Fußballnachmittag in unserem Manfred-Werner-Stadion.