Das Finale steht an, und unsere Mannschaft ist dabei! Wenige Tage vor dem offiziellen Ende der kuriosen Spielzeit 2020/21 am 30. Juni ist das letzte Spiel zugleich das entscheidende. Zum insgesamt sechsten Mal und zum dritten Mal in den jüngsten vier Jahren hat der SC Weiche Flensburg 08 das Endspiel um den SHFV-Lotto-Landespokal erreicht. Kontrahent wird der 1. FC Phönix Lübeck sein. Und der Schleswig-Holsteinische Fußballverband darf sich in seinem langen Abwarten und der Entscheidung, nicht am Finaltag der Amateure im Mai teilzunehmen oder per Los oder sogar per Beschluss eine Mannschaft für die Teilnahme am DFB-Pokalwettbewerb 2021/22 zu bestimmen, bestätigt fühlen. Es wird also eine sportliche Entscheidung geben. Am Sonntag, 27. Juni 2021, ist es soweit. Um 16 Uhr wird in Bad Malente die letzte Partie des diesjährigen Pokalwettbewerbs angepfiffen. Bevor es aber los geht, haben wir für Euch die wichtigsten Fakten zusammengestellt.
Zur Lage:
Es ist das letzte Saisonspiel, die Entscheidung steht an. Nachdem die Regionalliga-Saison abgebrochen werden musste, als unsere Mannschaft in ihrer Staffel an der Tabellenspitze stand, hat Weiche nun die Chance, diese „seltsame“ Saison doch noch mit einem sportlichen Paukenschlag und Triumph zu krönen. Die Schützlinge von Trainer Thomas Seeliger, die sich nach dem 5:1-Sieg im Viertelfinale beim FC Kilia Kiel durch einen 2:1-Erfolg in der Runde der letzten Vier beim Pokalverteidiger SV Todesfelde für das Endspiel qualifiziert haben, treffen dabei auf den 1. FC Phönix Lübeck, der im Frühjahr erst ein Pflichtspiel zu absolvieren hatte. Am vergangenen Mittwoch schlugen die Hansestädter den TSB Flensburg in der Fördestadt mit 2:1. Zuvor hatte Phönix im August/September 2020 in Qualifikationsrunden zwei Pokal- und zugleich Lokalderbys für sich entschieden und erst beim FC Dornbreite Lübeck mit 5:0, dann beim SC Rapid Lübeck mit 3:0 gewonnen. Im Achtelfinale Anfang Oktober gewann Phönix mit 6:2 bei TuS Rotenhof, 14 Tage später das Viertelfinalspiel beim SV Frisia 03 Risum-Lindholm nach einem 2:2 nach 90 und 120 Minuten erst im Elfmeterschießen.
Drei Tage nach dem Finale endet die Meldefrist für den DFB-Pokalwettbewerb der Saison 2021/22, dessen erste Runde am Sonntag, 4. Juli, ab 18.30 Uhr (live in der ARD) ausgelost und in der Zeit vom 6. bis 8. August 2021 ausgetragen werden wird. Derzeit steht halt u. a. der Vertreter aus Schleswig-Holstein noch nicht fest.
Zum Gegner:
Der 1. FC Phönix Lübeck stieg in den vergangenen Jahren tatsächlich wie Phönix aus der Asche. Der 1903 gegründete Traditionsverein spielte noch bis zur Saison 2014/15 siebentklassig, war dann vier Jahre lang in der sechstklassigen Verbandsliga bzw. Landesliga zuhause, ehe 2019 der Aufstieg in die Oberliga gelang. Nach dem Verzicht des SV Todesfelde stieg man 2019/20 nach nur einem Jahr als Fünftligist als Vizemeister Schleswig-Holsteins in die Regionalliga auf. Auch dort backten die „Adlerträger“ keineswegs nur kleine Brötchen. Die Mannschaft von Trainer Daniel Safadi mischte als Neuling gleich ordentlich mit und kämpfte um den Einzug in die Meisterrunde. Bei Abbruch standen nach neun Partien 15 Punkte auf dem Konto von Phönix. Der siebente Tabellenplatz der Nordgruppe hätte aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein sollen.
Weiche hat den Punktekampf beim 1. FC Phönix Lübeck am 26. September 2020 durch einen späten Treffer von Torge Paetow (81.) mit 1:0 gewonnen. Doch dieser Sieg zählt schon lange nicht mehr. Das weiß auch unsere Mannschaft. Nicht nur Harald Uhr, Weiches Geschäftsführer Finanzen, sieht in Phönix einen personell richtig gut aufgestellten Kontrahenten, der seit jenem Aufeinandertreffen seinen Kader sogar noch weiter „optimieren“ konnte. Eine der jüngsten Neuverpflichtungen von Phönix ist auch in Flensburg bestens bekannt. Erst vor wenigen Wochen schloss sich Fabian Graudenz den „Adlerträgern“ an. Beim Pokalhalbfinale am Mittwoch beim TSB Flensburg wurde der feine Techniker eingewechselt, sodass er sein Pflichtspieldebüt für Phönix feiern konnte. „Matchwinner“ war allerdings Haris Hyseni, der beide Treffer zum 2:1-Sieg erzielte. Ansonsten auffällig: Der Sieg im Landespokalwettbewerb liegt bei den Hansestädtern schon etwas länger zurück. Im Jahre 1976 gelang der Triumph; Weiche hingegen gewann bekanntlich 2018 den Landespokal.
Unsere Mannschaft:
Auch diesmal sind bei unserer Mannschaft kaum personelle Veränderungen zu erwarten. Unmittelbar nach dem Spiel in Todesfelde ging der bange Blick von Trainer Thomas Seeliger aber auch zu unserem neuen Physiotherapeuten Andreas Hansen. Der Krimi im Halbfinale hatte Kraft gekostet, und mehrere Spieler meldeten Blessuren und kleinere Wehwehchen. Dennoch wird kaum einer im Finale freiwillig fehlen wollen. Definitiv nicht im Kader werden weiterhin die verletzten Raphael Straub und Bjarne Schleemann sein können. Ansonsten ist zu hoffen, dass Trainer Thomas Seeliger auf alle anderen Spieler seines Kaders zurückgreifen kann. Und wenn dann einem Spieler die Kräfte verlassen sollten, kann sich unser Fußballlehrer auf seine „Bank“ verlassen. Sowohl bei Kilia Kiel als auch in Todesfelde zeigten die eingewechselten Akteure – ob jung wie Noel Kurzbach, Jonah Gieseler und Malte Petersen oder aber erfahren wie Jonas Walter, Florian Meyer und Marcel Cornils –, dass auf sie Verlass ist.
Hinweise für unsere Fans:
Anstoß der Partie im Uwe-Seeler-Fußball-Park von Bad Malente ist am Sonntag, 27.06.2021, um 16 Uhr. Als Schiedsrichterin fungiert Susan Kunkel (SV Eichede). An den Linien werden Jannik Schneider (VfB Laboe, war bereits im Viertelfinale bei Kilia Kiel an der Linie) und Lars Jansen (TSV Altenholz) amtieren.
Der Uwe-Seeler-Fußball-Park ist die zentrale Bildungsstätte des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV), ca. 40 km südöstlich von Kiel in der Holsteinischen Schweiz gelegen. Bekannt wurde die Stätte vor allem durch den „Geist von Malente“, der 1974 – so sagt man – entscheidend zum Weltmeistertitel beigetragen habe.
Die Anlage ist mit der Bahn (von Kiel Richtung Lübeck; vom Bahnhof ca. 20 min. Fußweg für etwa 1,5 km) oder mit dem Auto (über die B 76 ab Kiel, von Flensburg ca. 135 km, rund 1 ¾ Stunden Fahrzeit) erreichbar. Angesichts des geringen Kartenkontingents ist das Spiel bereits als ausverkauft zu betrachten. Beide Finalteilnehmer bekamen lediglich 100 Tickets. Eine Anreise ohne Tickets ist daher zwecklos.
Für Weiche-Fans, die nicht vor Ort live dabei sein können, bietet sich als Alternative ein Livestream an. Eine Übertragung bei „Sporttotal“ (ggf. auch bei einem anderen Anbieter) gilt jedenfalls als sehr wahrscheinlich.