Nach der 0:1-Niederlage beim FC Teutonia 05 Ottensen heißt es für unsere Jungs vom SC Weiche Flensburg 08, möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zu gelangen und drei Punkte einzusacken, um Zweifel an der Erreichbarkeit der Meisterrunde erst gar nicht entstehen zu lassen. Ob der Landesrivale Heider SV da gerade richtig kommt, wird sich zeigen. Bevor es aber am Freitagabend ernst wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.
Zur Lage: schiefes Tabellenbild
Nach dem siebenten Spieltag haben vier Mannschaften sieben Partien absolviert, vier weitere sechs. Der VfB Lübeck und Weiche mit jeweils fünf und der HSV-Nachwuchs mit lediglich vier Spielen haben noch Partien in der Hinterhand. So ergibt sich ein schiefes Tabellenbild. Holstein Kiel II gewann nach der bitteren 2:3-Heimniederlage gegen Weiche vor nicht einmal vier Wochen alle nachfolgenden vier Begegnungen und thront derzeit mit 15 Zählern aus 7 Spielen an der Spitze. So schnell kann es gehen. Drochtersen/Assel (11 Punkte/7 Spiele) wiederum kassierte zwei klare Heimpleiten hintereinander – 0:3 gegen Kiel II, 0:4 gegen St. Pauli II – und stürzte so auf Platz 4 ab. Nur die ersten Fünf werden am Ende in die Meisterrunde einziehen. Bereits jetzt scheint sich ein enges Rennen um die ersten fünf Plätze anzubahnen, zumal vermeintliche Außenseiter wie Altona 93 (4/7), Heider SV (6/6) und FC St. Pauli II (7/7) inzwischen fleißig mitpunkten. Mit Norderstedt (5/6) auf Platz 9 und Phönix Lübeck (5/6) auf Platz 10 stecken so zwei Vereine derzeit unten fest, die im Vorfeld sicherlich Kandidaten für die Meisterrunde waren. Doch – siehe die U 23 von Holstein – mit einer kleinen Siegesserie kann sich die Situation rasch wieder ändern. Unsere Mannschaft liegt nach der Niederlage gegen Teutonia 05 (14/6) hinter den Hamburgern auf Platz 3 (12/5). Mit einem Sieg könnte sie den Abstand zu einigen Vertretungen auf den Mittelfeldplätzen vergrößern. Neben den ersten Drei – Holstein II, Teutonia und Weiche – scheinen außer Drochtersen aktuell der VfB Lübeck (9/5) und der HSV II (6/4) durchaus aussichtsreich im Rennen.
Zum Gegner: Sympathieträger aus Dithmarschen
Nunmehr in der dritten Saison kickt der Heider SV in der Regionalliga Nord. In den beiden vergangenen Jahren steckten die Schwarz-Weißen jeweils tief im Abstiegskampf. Die Saisonabbrüche sorgten auch für den Klassenerhalt. Ob er zweimal sportlich gelungen wäre, bleibt eine rein hypothetische Frage, die nicht zu klären ist. Allerdings lässt sich sagen, dass sich der Neuling von 2019/20 inzwischen gewissermaßen etabliert hat. Die Schützlinge von Trainer Sönke Beiroth sind fast immer Außenseiter, fühlen sich in dieser Rolle jedoch wohl. Gerade im eigenen Stadion an der Meldorfer Straße, wo die große Anhängerschaft den „kleinen HSV“ nach Kräften unterstützt, konnte man schon manchen Gegner in heiße Kämpfe verwickeln. Dort gelangen auch die beiden bisherigen Saisonsiege: 2:1 gegen Holstein II und 1:0 gegen St. Pauli II. Auswärts mussten die Schwarzhosen erst zweimal antreten. Nach einer 0:7-Schlappe beim VfB Lübeck unterlag man in Drochtersen nur knapp mit 1:2.
Bester Torjäger ist mit Oke Paulsen (19), der dreimal getroffen hat, ein Neuzugang aus der U 19 von Holstein Kiel, der aber eine Heider Vergangenheit hat. Insgesamt lässt sich beobachten, dass auch der „kleine HSV“ in der Mehrzahl Spieler verpflichtet, die eine fußballerische Ausbildung in einem Nachwuchsleistungszentrum genossen haben. Zu dieser Kategorie zählt der Ex-Flensburger Fabian Arndt (26), der mit Weiche 2017/18 Meister der Regionalliga Nord geworden war. Ein weiterer an unserer Förde bekannter Spieler ist Jan-Ole Butzek (25), der zwischen 2016 und 2020 beim TSB Flensburg aktiv war. Typisch für Heide sind allerdings ebenso Vereins-Urgesteine wie Kapitän Leif Hahn (29) oder „Oldie“ David Quade (35), der bereits 365 Pflichtspiele für die Liga-Mannschaft des HSV bestritten hat.
Gegenüber dem Portal „fussball.de“ machte Trainer Sönke Beiroth vor der Saison deutlich, dass die Erwartungshaltung eine andere als bei den meisten Liga-Rivalen ist. Er sagte: „Wir werden die Saison genießen. Unser Ziel ist es, unter Beweis zu stellen, dass wir uns noch weiter steigern und den Klassenverbleib erreichen können.“ Der HSV-Trainer kann sicherlich als Sympathieträger aus Dithmarschen gelten. Auch in Flensburg zeigte er sich stets fair, bescheiden und die Leistungen des Gegners respektierend. So hob er gegenüber „fussball.de“ die Arbeit des SC Weiche in der jüngeren Vergangenheit hervor, als er sagte, dass „die abgelaufene Saison des SC Weiche Flensburg 08 bis zum Abbruch herausragend“ war.
In der dritten Regionalliga-Saison des „kleinen HSV“ kommt es nun zum dritten Duell mit Weiche. Die beiden vorherigen Aufeinandertreffen gingen denkbar knapp an unsere Mannschaft. Am 4. März 2020 – kurz vor der Corona-Unterbrechung – hieß es unter Flutlicht in Flensburg 2:1. Am 12. September 2020 siegte Weiche durch das goldene Tor von Jonah Gieseler (71.), der erst im Sommer direkt von den Schwarzhosen nach Flensburg gewechselt war, in Heide mit 1:0.
Unsere Mannschaft: heiß auf drei weitere Punkte
Schon unmittelbar nach der 0:1-Niederlage bei Teutonia 05 hatte unser Trainer Thomas Seeliger das Hauptaugenmerk auf das nächste Spiel gelegt. „Wir haben verloren, aber deshalb bricht die Welt nicht zusammen. Am Freitag wollen wir gegen Heide wieder einen Dreier holen“, hatte der Fußballlehrer auf der Pressekonferenz gesagt.
Dazu wird ihm hoffentlich auch wieder Kevin Schulz zur Verfügung stehen. Dessen Bissigkeit und Zweikampfstärke fehlte vielleicht im Stadion Hoheluft. Nach Beschwerden an der Achillessehne hoffte unser Mittelfeldspieler, nach einer Woche der Schonung wieder ins Geschehen eingreifen zu können. Insgesamt sieht es personell inzwischen deutlich besser aus als z. B. vor vier Wochen, als in Kiel noch nicht einmal alle Plätze im Kader besetzt werden konnten. Nach Nico Empen, der bei Teutonia zum zweiten Mal eingewechselt wurde, kehrte auch Kevin Njie nach seiner Einwechslung gegen die Nullfünfer auf den Platz zurück. In der U 23 konnten am vergangenen Sonntag beim 2:2-Remis gegen Risum-Lindholm zudem Torhüter Raphael Straub nach fast einem Jahr Pause sowie Nils Jungehülsing nach kurzer Erkrankung ihr 90-minütiges Comeback geben und wertvolle Spielpraxis sammeln. Casper Mols, der nach einer Trainingsverletzung leicht angeschlagen war und deshalb am vergangenen Sonnabend gegen Teutonia nicht zur Verfügung stand, dürfte ebenfalls wieder fit sein. Physiotherapeut Johannes Outzen hatte unmittelbar nach dem Spiel bei Teutonia vermeldet, dass es keine neuen angeschlagenen Spieler geben würde. So hat sich die Ausfallliste mittlerweile auf die beiden langzeitverletzten Finn Wirlmann und Bjarne Schleemann reduziert. Damit vergrößern sich die personellen und zugleich auch taktischen Alternativen des Trainers, der bereits bei der Nominierung des 19er Kaders für den Spieltag die Qual der Wahl haben dürfte.
Besonders heiß auf die Partie wird Jonah Gieseler sein, trifft er doch auf seine Ex-Kollegen. Im Vorfeld der Flutlichtbegegnung hatte er gegenüber unserer Stadionzeitung „Steilpass“, Ausgabe 03, erklärt: „Meine Familie und Freunde wohnen in Heide und Umgebung. Deshalb ist die Beziehung dorthin immer besonders.“ Und beinahe in Trainer-Manier lieferte die 24jährige Offensivkraft auch schon mal aufgrund der Gegner-Analyse das Rezept mit: „Heide hat eine sehr robuste Mannschaft, die sich dieses Jahr noch einmal verstärkt hat. Sie versuchen, defensiv gut zu stehen und nach vorne Nadelstiche zu setzen. Mit Oke Paulsen haben sie einen jungen Stürmer, der dann nicht viele Chancen für seine Tore braucht. Wir müssen auf jeden Fall körperlich dagegenhalten und unser Spiel durchbringen.“
Hinweise für alle Fans
Das Spiel wird am Freitag, 17. September 2021, um 19.00 Uhr im Manfred-Werner-Stadion in Flensburg-Weiche angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Florian Pötter (FC Voran Ohe/Aumühle), der von Daniel Gawron (TuS Osdorf/Hamburg) und Gerrit Breetholt (Grün-Weiß Eimsbüttel/Hamburg) assistiert wird. Für alle, die nicht dabei sein können: Ein Livestream bei „Sporttotal.tv“ ist vorgesehen.
Am Einlass gilt wieder die „3-G-Regel“ (bitte Personalausweis mitbringen!). Im Stadion ist FFB-2-Maske oder medizinische Maske Pflicht, nicht aber am eingenommenen Sitzplatz. Bitte kommt rechtzeitig, weil es am Stadioneingang aufgrund der Kontrollen zu Wartezeiten kommen kann! Beachtet bitte zudem das Hygiene-Konzept des SC Weiche Flensburg 08! Ihr könnt es auf unserer Homepage noch einmal nachlesen.
Bitte befolgt ferner die Anweisungen des Ordnungspersonals! Wir möchten schließlich auch zu den danach folgenden Heimspielen Zuschauer zulassen dürfen. Bei Fragen könnt Ihr Euch gern an unsere Fanbetreuung wenden. Ansprechpartner sind Björn Geng, Daniel Henke und Niklas Voß (Tel.: 0174/6 35 73 44; fanbetreuung(at)weicheflensburg08.de).
Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen, spannenden und schönen Fußballabend im Manfred-Werner-Stadion.