Zum Jahresabschluss gegen die Überraschungself

Am Freitagabend empfängt unsere Mannschaft Hannover 96 II

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Im letzten Spiel vor der kurzen Winterpause ist unsere Mannschaft Gastgeber für die U 23 von Hannover 96. Die Enttäuschung vom vergangenen Sonntag mit der 0:4-Niederlage beim Bremer SV hat die vergangenen Tage geprägt. Nun gilt es jedoch, daraus die positive Motivation für den letzten Auftritt zu ziehen, denn niemand möchte mit einem Negativerlebnis in die Saisonunterbrechung und in das neue Jahr gehen. Bevor aber am Freitagabend um 19 Uhr die Flutlichtpartie gegen die vielleicht spielstärkste Mannschaft der Liga angepfiffen werden wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

Zur Lage: Bremer SV findet Anschluss

Der vergangene 21. Spieltag brachte lediglich einen Auswärtssieg. Der fiel mit 6:0 allerdings heftig aus. Dabei gewann der Spitzenreiter VfB Lübeck beim Tabellenletzten Kickers Emden. Zu klaren Erfolgen kamen auch Holstein II gegen Delmenhorst und der zuvor siebenmal in Folge sieglose Bremer SV gegen Weiche. Hier gewannen die Heim-Mannschaften jeweils mit 4:0. Am VfB Lübeck bleiben am ehesten die zweiten Vertretungen des Hamburger SV und von Hannover 96 dran. Der junge HSV drehte in der Schlussphase einen 0:1-Rückstand gegen Havelse zu einem 2:1-Sieg, die „96“-Talente bezwangen Rehden mit 3:1. Hingegen hat neben Weiche auch Jeddeloh den Anschluss verpasst. Jeddeloh unterlag in Norderstedt mit 1:3, womit sich wiederum die heimische Eintracht auf Platz fünf verbessern konnte. Sechster ist nun Drochtersen, das trotz des Doppelpacks von „Oldie“ Alexander Neumann (62., 64.) über ein 2:2-Remis im Heimspiel gegen Werder Bremen II nicht hinauskam. Keine Tore gab es bei Phönix Lübeck gegen Lohne. Während die Partie zwischen Hildesheim und Teutonia wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden musste, blieb der FC St. Pauli II obligatorisch spielfrei.

Mit acht Partien vom 22. Spieltag wird das Fußballjahr 2022 in der Regionalliga Nord am kommenden Wochenende abgeschlossen. Die Partie zwischen dem FC St. Pauli II und Werder II, die Ende November ausgetragen wurde und 2:1 endete, gehört als neunte Begegnung formal zu diesem 22. Spieltag, an dem Lohne spielfrei ist. Den Auftakt des letzten Liga-Wochenendes gibt es in Flensburg, wo am Freitagabend ab 19 Uhr Hannover 96 II antritt. Eine halbe Stunde später empfängt Norderstedt die SV Drochtersen/Assel. Das Hauptprogramm gibt es mit fünf Spielen am Samstag. Dann empfängt auch der Spitzenreiter VfB Lübeck den Bremer SV. Ein Verfolgerduell gibt es in Jeddeloh, wo der HSV II gastieren wird. Außerdem empfängt Delmenhorst Phönix Lübeck. Rehden trifft in einem Niedersachsen-Duell auf Hildesheim. Gleiches trifft auf die Partie zwischen Havelse und Emden zu. Mit der Sonntagsbegegnung zwischen Teutonia und Holstein II wird das Fußballjahr dann abgeschlossen.

 

Zum Gegner: positive Saisonüberraschung

Keine andere Mannschaft der Regionalliga Nord hat in dieser Saison derart positiv überrascht wie der Nachwuchs von Hannover 96. Unter dem neuen Cheftrainer Daniel Stendel haben sich die jungen „Roten“ zu einer Spitzenmannschaft und vielleicht zur spielstärksten Vertretung der Liga entwickelt. Dabei ist bemerkenswert, dass nach den ersten vier Spielen bereits drei Niederlagen in der Bilanz standen. In den folgenden 16 Spielen gab es ebenfalls drei Niederlagen. Mittendrin waren eine Serie von sieben Spielen ohne Niederlage bzw. eine von vier Siegen. Und vor allem werden Tore erzielt. Mit 47 Treffern liegt Hannover 96 II ein Tor hinter dem HSV II. Die Jungs von der Leine trafen aber noch dreimal mehr als Spitzenreiter VfB Lübeck ins Schwarze. Franck Evina zählt mit zwölf Saisontoren zu den besten Schützen der Liga. Sturmpartner Monju Momuluh mit sieben und Robin Friedrich mit sechs Treffern folgen. Der schnelle Monju Momuluh hat die Aufmerksamkeit einiger Zweit- und wohl auch Erstligisten auf sich gezogen, vor kurzem aber einen Profi-Vertrag bei „96“ unterschrieben und sich wenige Tage später eine Tätlichkeit geleistet, weshalb er in Flensburg fehlen wird.

Aus Flensburg wiederum gibt es viele lobende Töne gen Hannover. Das Hinspiel hatte unsere Mannschaft zwar 3:0 gewonnen. Wer allerdings genau hingesehen hatte, sah schon dort das fußballerische Potential des Kontrahenten. So sagte Florian Meyer, als es über die positiven Überraschungen der Hinrunde ging, neulich in einem Interview: „Ich finde, dass Hannover 96 II einen richtig guten Ball spielt.“ Und unser Geschäftsführer Sport, Christian Jürgensen, merkte vor kurzem an, dass die Stendel-Elf „die spielstärkste Mannschaft der Liga“ sei. Ganz ähnlich sieht es unser Co- und Torwarttrainer Jan Neujahr, der im Interview mit unserem Stadionmagazin „Steilpass“ meinte: „Hannover 96 II ist eine spielerisch und taktisch top ausgebildete Mannschaft, die zudem über enormes Tempo verfügt. Mit Daniel Stendel haben sie einen tollen Trainer, der auch schon höherklassig gearbeitet hat und den Jungs ein wichtiger Wegbereiter vor dem Sprung in den Profibereich ist. Alles in allem ein ganz dickes Brett, was es zu bohren gilt.“

Das Erstaunliche daran: Anders als etwa bei der U 21 des Hamburger SV, wo es im Sommer keinen gravierenden Umbruch gab, hat es bei Hannover II gleich 19 (!) Zugänge gegeben, darunter acht Talente, die aus der eigenen U 19 hochgezogen worden sind. Mit Profi Franck Evina kommt ein neunter Zugang aus dem eigenen Verein hinzu. Von den zehn externen Verpflichtungen nimmt der 26-jährige Fynn Arkenberg eine Sonderrolle ein. Er kam aus Havelse jetzt ins NLZ der „96“er zurück und ist neben Marin Popovic (28) der einzige Feldspieler, der nicht die U-23-„Norm“ erfüllt. Von den übrigen „Neuen“ haben sich vor allem Lars Gindorf (FC Memmingen), Tom Moustier (Olympique Marseille B), Nick Stepantsev (Hansa Rostock II) und Robin Friedrich (RB Leipzig U 19) schnell in der Liga einen Namen geschaffen. Tom Moustier etwa wurde zuletzt zudem bei den Profis getestet.

 

Unsere Mannschaft: alles raushauen!

Die Niederlage in Bremen, aber noch mehr die Art und Weise des Auftritts in der ersten Halbzeit sorgten bei Weiche unmittelbar nach dem Spiel für viel Nachdenklich- und sogar Ratlosigkeit. Co- und Torwarttrainer Jan Neujahr sprach später davon, er habe den Assistenten an der Linie zur Pause gefragt, ob denn fünf Spielerwechsel mit einem Mal zulässig seien. Zu viele Spieler standen neben ihren Schuhen. Nun stellt sich die Frage, ob den Startakteuren eine Chance zur Wiedergutmachung gegeben werden sollte oder der ernüchternde Auftritt dazu führt, mehrere Wechsel in der Anfangsformation vorzunehmen.

Blicken wir dazu auf den Kader. Die Verletztenliste bei unserer Mannschaft ist nach wie vor eher überschaubar. Klar ist, dass sich Torhüter Raphael Straub im Wiederaufbautraining nach seinem Kahnbeinbruch befindet und Ilidio Pastor Santos nach Kreuzbandriss noch länger ausfallen wird. Am Sonntag in Bremen musste Florian Meyer mit einem „Brummschädel“ kurz nach der Pause vom Platz. Ob er bis zum Freitag fit wird, scheint fraglich. Zurückkehren können hingegen Finn Wirlmann und Patrick Thomsen nach abgesessenen „Gelb“-Sperren. Torben Marten konnte sich 90 Minuten Spielpraxis beim 2:0-Sieg über den Oldenburger SV in der Oberliga-Mannschaft holen und stünde grundsätzlich wieder zur Verfügung. In Bremen fehlten zudem die erkrankten Marcel Cornils und Thies Richter sowie Kevin Njie aus privaten Gründen. Es bleibt offen, wer von den Genannten in den Kader oder sogar in die Anfangsformation rücken wird.

Das Hinspiel – wie gesagt: ein schmeichelhafter 3:0-Sieg – war bereits das dritte Aufeinandertreffen in diesem Jahr. Zuvor hatten sich beide Mannschaften im vergangenen Frühjahr in der Meisterrunde der Saison 2021/22 getroffen. Auch dort siegte jeweils Weiche, erst mit 3:2 in Hannover, dann mit 2:1 in Flensburg – jeweils mit späten Siegtreffern von Kevin Schulz. Nun also wird es das seltene Ereignis geben, dass sich zwei Mannschaften zum vierten Mal in einem Kalenderjahr zu einem Liga-Spiel begegnen werden. Wird es auch der vierte Flensburger Sieg? Die Gesamtbilanz spricht nach 18 Partien mit acht Siegen und acht Remis bei 25:14 Toren für Weiche. Und wie könnte Hannover II erneut bezwungen werden? Nochmals Jan Neujahr: „Wenn es uns gelingt, defensiv kompakt zu stehen, die Vielzahl der Zweikämpfe zu gewinnen, werden wir zu unseren Chancen kommen und sie dann hoffentlich auch effektiv nutzen.“

Insgesamt absolviert unsere Mannschaft nach einer langen, intensiven und sportlich wechselvollen Herbstserie nun ihr 21. Liga- und 23. Pflichtspiel. Klar ist, dass sie sich mit einem Erfolgserlebnis in die kurze Trainings- und Wettkampfpause verabschieden möchte. Bereits am 7. Januar steht das Hallenmasters in Kiel an, weshalb der Trainingsbetrieb am 2. Januar wieder aufgenommen werden wird. Das erste Liga-Spiel des kommenden Jahres ist für den Sonntag, 5. Februar 2023, in Hildesheim terminiert.

 

Hinweise für alle Fans: Freitagabend, Flutlicht, Fußball

Das Spiel wird am Freitag, 9. Dezember 2022, um 19 Uhr im Manfred-Werner-Stadion angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Christopher Horn (SSV Lunden), der von Jannek Hansen (TSV Drelsdorf-Ahrenshöft-Bohmstedt) und Steffen Brandt (SV Wasbek) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es – wie üblich bei Heimspielen unserer Mannschaft – geben. Auf fussball.de bieten wir zudem unseren ausführlichen Liveticker an. Ferner werden wir einen Ticker mit Infos zu Spielbeginn, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren wie gehabt auf unserer Facebook-Seite laufen haben.

Tickets gibt es – ebenfalls wie üblich – in den Kategorien Stehplatz, Sitzplatz ohne sowie Sitzplatz mit Dach über unseren Ticketanbieter im Internet oder an der Stadionkasse. Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Ein Hinweis noch zum Wetter: Am Freitagabend werden Temperaturen um den Gefrierpunkt erwartet. Schneeregen oder Schnee ist nicht gänzlich auszuschließen.

Wir wünschen allen Fans einen unterhaltsamen und schönen Fußballabend unter Flutlicht in unserem Manfred-Werner-Stadion und damit einen gelungenen Start in das Wochenende zum dritten Advent.