Zum zweiten Mal bei Atlas

Am Samstag gastiert Weiche in Delmenhorst

Nun steht die Reise nach Delmenhorst auf dem Programm. Dort, in der Nähe von Bremen, geht es für unsere Mannschaft darum, die makellose Auswärtsbilanz zu verteidigen, um so im Rennen um die Spitze dranzubleiben. Bevor es aber am späten Samstagnachmittag in Delmenhorst für unsere Mannschaft um die nächsten wichtigen Punkte und um die Rückkehr in die Erfolgsspur gehen wird, haben wir für Euch wieder ein paar Fakten zusammengestellt.

 

Zur Lage: weitere Überraschungen

Der 10. Spieltag am vergangenen Wochenende läutete das zweite Saisonviertel ein. Und wieder blieben Überraschungen nicht aus. Leidtragende war zunächst unsere Mannschaft, die gegen Aufsteiger Blau-Weiß Lohne eine sehr schmerzliche 1:2-Heimniederlage hinnehmen musste. Einen Tag später stand auch Spitzenreiter VfB Lübeck dicht vor seiner ersten Niederlage, als die U 23 des FC St. Pauli bis zur 90. Minute auf der Lohmühle vor 3.100 Zuschauern mit 1:0 in Führung lag, ehe der Top-Favorit noch den Ausgleich erzielen konnte. Ein 1:1-Remis gab es zeitgleich auch zwischen dem FC Teutonia und Drochtersen/Assel sowie am Samstag im Niedersachsen-Duell zwischen Rehden und Delmenhorst. In beiden Spielen konnte jeweils der Gast kurz vor Schluss ausgleichen und so den Heimjubel verhindern. Letzteres gelang auch Phönix Lübeck in der wohl „wildesten“ Partie der 10. Runde. Nach einem 0:0-Pausenstand hatte die gastgebende Eintracht aus Norderstedt erst in der Nachspielzeit den zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt, doch das letzte Wort hatte Phönix, siegte noch mit 3:2. Hannovers U 23 bestätigte die gute Form und gewann problemlos mit 3:0 beim Bremer SV. Und die andere Bremer Vertretung, die U 23 von Werder, siegte ebenfalls, stürzte den Drittliga-Absteiger TSV Havelse mit einem 3:1-Auswärtssieg fast schon in Depression. Havelse, durchaus als Mitfavorit gestartet, hat als Vorletzter aktuell fünf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Die achte Partie zwischen Schlusslicht Emden und Hildesheim fiel dem ostfriesischen Dauerregen zum Opfer, während sich der Hamburger SV II und Holstein Kiel II bereits am letzten Juli-Tag zum vorgezogenen Spiel trafen, das der HSV-Nachwuchs seinerzeit mit 4:0 gewonnen hatte.

Weiter geht es nun mit dem 11. Spieltag. Eingeleitet wird die Runde am Freitagabend mit der Partie zwischen Drochtersen und Hannover II, was als Verfolgerduell gelten muss. Auch bei den Samstag-Partien Werder II gegen Jeddeloh und Delmenhorst gegen Weiche stehen sich Mannschaften der oberen Tabellenhälfte direkt gegenüber. Bei St. Pauli II geht es – ebenfalls am Samstag – für Havelse darum, nicht den Anschluss zu verlieren. Die Partien des Sonntags haben es alle in sich. Die wiedererstarkte Phönix-Mannschaft erwartet den HSV-Nachwuchs. Holstein Kiel II kann sich mit einem Heimsieg gegen Schlusslicht Emden weiter vom Tabellenende absetzen. Im Duell der Tabellennachbarn zwischen Teutonia und Rehden steht die Frage, wer sich vielleicht doch tabellarisch eher nach oben orientieren kann. Hildesheim wiederum erwartet den schwer berechenbaren Bremer SV. Und Spitzenreiter VfB Lübeck? Der trägt nach dem am Donnerstagabend nachgeholten SHFV-Landespokal-Viertelfinale im Stadtduell gegen Phönix seine Liga-Partie der 10. Runde erst am 1. November bei BW Lohne aus. Spielfrei ist obligatorisch Eintracht Norderstedt.

 

Zum Gegner: viele Zuschauer, großer Platz

Der SV Atlas Delmenhorst hat sich mittlerweile in der Regionalliga Nord etablieren und einen Namen erarbeiten können. Im Sommer 2020 schaffte der junge Verein, der gerade erst gegründet wurde, als Weiche 2012 in die Regionalliga aufstieg, gleichfalls den Sprung in diese Liga. Und an der Delme versucht man seitdem, sich kontinuierlich zu verbessern. Im Vorjahr gelang der Sprung in die Meisterrunde, die man als Achter abschloss. Aktuell steht Atlas auf Platz 9. Zuletzt holte man beim BSV Rehden ein 1:1-Remis, wobei Steffen Rohwedder (84.) der späte Ausgleich gelang. Davor schlug man Teutonia 05 Ottensen vor 1.002 Zuschauern im eigenen Stadion mit 4:2. Auch hier war Steffen Rohwedder der späte Torschütze; er traf in der Nachspielzeit zum Endstand. Wesentlichen Anteil am Sieg hatte indes Doppeltorschütze Dimitros Ferfelis, der mit sechs Saisontoren zugleich die torgefährlichste Offensivkraft der Niedersachsen ist. Dass Delmenhorst zuhause auf der eigenen großen Rasenfläche geschlagen werden kann, zeigte die Partie zuvor. Da gewann Drochtersen/Assel vor 986 Besuchern mit 2:0. Insgesamt zählt Atlas zu den zuschauerstärksten Vereinen der Liga. Gegen Holstein II (2:1) kamen 1.050 und gegen den FC St. Pauli II (3:2) 1.205 Zuschauer, sodass der Besucherdurchschnitt im Städtischen Stadion bei 1.061 liegt. Das macht aktuell Platz 4 der Zuschauertabelle hinter dem VfB Lübeck (2.956), Lohne (1.201) und Phönix (1.115) sowie vor Hildesheim (996) und Weiche (919).

Trainer ist Key Riebau. Der 32-Jährige amtiert seit mehr als drei Jahren bei Atlas. Nomineller Kapitän ist Routinier Dominik Schmidt, der allerdings im Auftaktspiel schon nach elf Minuten vom Platz musste und seitdem nicht mehr im Kader stand. Verletzt fehlten bislang auch die beiden Innenverteidiger Kristian Taag und Philipp Eggersglüß. Mit Leo Weichert war zuletzt ein weiterer Innenverteidiger Rot-gesperrt nicht dabei. Als Kapitän führte Nico Matern die Blau-Gelben beim jüngsten Auftritt in Rehden auf das Feld. Regelmäßig dabei ist mit Julian Stöhr der Linksfuß, der für eineinhalb Jahre – von Juli 2019 bis Ende 2020 – das Weiche-Trikot trug. Mit Mustafa Azadzoy gibt es sogar einen aktuellen A-Nationalspieler. Der 30-Jährige aus dem offensiven Mittelfeld kam im Sommer von Muangthong United (Thailand) und läuft für Afghanistan auf.

Im Sommer holte Atlas einige weitere Spieler mit durchaus klangvollen Namen: Eike Bansen (TSV Steinbach Haiger), Raoul Cissé (Heeslinger SC), Willem Hoffrogge (FC Emmen/Niederlande), Steffen Rohwedder (Eintracht Cuxhaven), Lamin Touray (Borussia Mönchengladbach U 23), Ousman Touray (SC Wiedenbrück) und Pascal Wiewrodt (Brinkumer SV). Zudem kamen Talente aus verschiedenen U-19-Vertretungen. Mit dem verstärkten Kader strebt man einen vorderen Platz in der Tabelle an. Vor der Saison äußerte sich Trainer Key Riebau gegenüber dem Online-Portal „fussball.de“ zu den eigenen Ansprüchen: „Wir wollen besser als in der vorherigen Saison abschneiden, streben einen einstelligen Tabellenplatz an.“

 

Unsere Mannschaft: mehr Biss, mehr Leidenschaft

Für die taktischen Erwägungen für Samstag könnte diesmal sogar die Größe des Platzes eine Rolle spielen. Die Rasenfläche im 1951 erbauten Stadion ist vergleichsweise groß, sodass viel „Grün“ vorhanden ist. Laufstarke Akteure könnten hier im Vorteil sein.

Personell kann Trainer Thomas Seeliger, der am Dienstag seinen 56. Geburtstag feiern konnte, beinahe aus dem Vollen schöpfen. Offen ist einzig, inwieweit der am Samstag gegen Lohne kurzfristig ausfallende Torhüter Jesper Heim wieder dabei sein kann. An seiner Vertretung Philip Østerbæk lag die Niederlage indes nicht. Inwiefern der schwache Eindruck zumindest der ersten Halbzeit vom jüngsten Heimspiel gegen Lohne für bisherige Stammspieler Konsequenzen haben könnte, wird man am Samstag sehen. Unser Verantwortlicher kritisierte seine Jungs in der Pressekonferenz nach der 0:2-Niederlage gegen den Aufsteiger ungewöhnlich scharf. Eine Antwort auf die von Thomas Seeliger angesprochene „fehlende Leidenschaft“ könnte Nico Empen sein. Der Stürmer, mit Rückstand in die Saison gestartet, traf am vergangenen Samstag in unserer Oberliga-Mannschaft bei der 3:5-Niederlage beim VfB Lübeck II doppelt und hatte zuvor bereits unter Beweis stellen können, dass er im Aufwind ist. Allerdings hat die in den vergangenen Wochen auflaufende Mannschaft ihre bisherigen vier Auswärtsaufgaben exzellent gelöst, sodass ein Infragestellen der Stammelf auch skeptisch gesehen werden kann.

Unsere Mannschaft hat die bisherigen Aufeinandertreffen mit Atlas Delmenhorst für sich entscheiden können. In der Endrunde der vergangenen Saison gewann Weiche zunächst das Heimspiel am Gründonnerstagabend, 14. April 2022, nach Toren von Kevin Schulz (51.) und Christopher Kramer (74.) vor 739 Zuschauern mit 2:0. Im Rückspiel am 7. Mai 2022 lag Weiche zunächst mit 0:1 zurück. Cerruti Siya hatte getroffen (23.). Nach dem Seitenwechsel kam unsere Mannschaft vor 800 Zuschauern besser zum Zuge und durch Tore von Christopher Kramer (59.) und Patrick Thomsen (86.) zum 2:1-Auswärtssieg.

 

Hinweise für alle Fans: keine Live-Bilder!

Das Spiel wird am Samstag, 24. September 2022, um 16.00 Uhr im Städtischen Stadion von Delmenhorst an der Düsternortstraße angepfiffen. Schiedsrichter der Partie ist Daniel Fleddermann (VfL Weiße Elf Nordhorn), der von Tobias Stobbe (1. FCR 09 Bramsche) und Philip Eiben (SG Sengwarden/Fedderwarden) assistiert wird. Einen Livestream bei „Sporttotal.tv“ wird es voraussichtlich nicht geben. Wie gehabt werden wir einen Ticker mit Infos zu Anpfiff, Halbzeit und Abpfiff sowie den Toren auf unserer Facebook-Seite anbieten.

Fans können sich mit allen Fragen sehr gern an Meikel Carstensen wenden. Der Fanbeauftragte ist unter 01 70/803 28 46 oder fanbetreuung@weicheflensburg08.de erreichbar.

Für die Reise ins – über die A 7 und die A 1 – rund 280 km entfernte Delmenhorst müssen (ohne Staus) mit PKW etwa drei Stunden eingerechnet werden. Mit der Bahn muss man mit etwa vier Stunden Fahrzeit rechnen, sofern zwischen Hamburg und Bremen die schnelleren Fernzüge (IC, EC, ICE) genutzt werden. So bietet sich die Abfahrt um 10.15 Uhr ab Flensburg (planmäßige Ankunft in Delmenhorst: 14.19 Uhr) an. Vom Bahnhof gelangt man in etwa 20 bis 25 Minuten zu Fuß ins 2 km entfernte Stadion. Für die Rückreise bietet sich die Abfahrt um 18.54 Uhr ab Delmenhorst mit planmäßiger Ankunft in Flensburg um 22.40 Uhr an.

Ein Hinweis zum Wetter: In Delmenhorst werden für Samstag angenehme Höchsttemperaturen um die 17 bis 18 Grad bei nur geringer Regenwahrscheinlichkeit erwartet.

Wir wünschen allen nach Delmenhorst fahrenden Weiche-Fans eine gute Anreise, ein schönes Spiel und eine gut gelaunte Rückkehr nach Flensburg.